Praxiserfahrungen und Reisebericht: mit dem Tesla Sportwagen am Comer See

Zufahrt für tiefergelegte Sportfahrzeuge nur bedingt geeignet …

Diese Aussage in der Beschreibung von Feriendomizilen liest man häufiger, wenn man am Comer See Urlaub machen möchte.
Das war für uns allerdings nicht die einzige Herausforderung in unserem diesjährigen Urlaub in der Bucht von Piona, in Colico am Comer See.

Wir kommen aus der Mitte Deutschlands und fahren ein Elektroauto. Nicht nur aus der Überzeugung heraus, dass Elektromobilität die Zukunft sein muss, nein auch weil es ein besonderes Fahrerlebnis ist, völlig geräuschlos in einem Cabriolet durch die Landschaft zu sausen.

Bevor wir das das funkelnde Blau des Comer Sees sehen können, müssen wir ca. 850 km zurücklegen. Mit einem „normalen“ Auto, mit Glück, in 10 Stunden zu schaffen. Wir müssen allerdings zwei Pausen mit einer mehrstündigen Ladezeit einplanen und kommen daher um eine Zwischenübernachtung nicht herum.

Panoramablick Comer SeeWir haben erst einmal die Eisdiele in Colico direkt an der Uferpromenade angesteuert und uns einen riesigen Eisbecher gegönnt. Unserem Domizilvermiter haben wir von dort eine SMS geschrieben, dass wir da sind und wann wir uns treffen können. SMS deshalb, weil unsere Englischkenntnisse nicht nennenswert sind, von Italienisch mal ganz abgesehen, und wir beim schreiben länger nachdenken können als beim sprechen.

Es dauerte keine 2 Minuten und Luca rief zurück. Oh je, wie soll das funktionieren mit unserem Sprachentalent …

Ich weiß nicht wie, aber irgend wie haben wir es geschafft Luca zu erklären wer und wo wir sind und ruck zuck stand er mit seinem Fiat vor der Eisdiele um uns abzuholen.

Wir fuhren dann gemeinsam zu dem Parkplatz wo wir unser Auto abgestellt hatten.

Lucas Reaktion auf unser Auto war eine Mischung aus „Very nice!“, „Electiccar?“ und dann die aufkommenden Sorgenfalten in seinem Gesicht. Was sollte uns dieser Gesichtsausdruck sagen???

Er hat uns dann erklärt, dass wir ihm erst einmal hinterher fahren sollen und wir den Rest bis zur Villa Erica in seinem Auto mitfahren sollten. Wir sollten uns den letzten Rest des Weges erst einmal anschauen und dann entscheiden, ob das mit unserem Auto klappt.

Wir haben dann also erst mal am Strand in der Bucht von Piona geparkt und sind wieder Fiat gefahren. Uns wurde ganz schnell klar, warum so ein Umstand. Der letzte Rest erschien unendlich … Buckelige Kopfsteinpflasterwege, immer wieder kurze gewaltige Steigungen, Feldwege, Waldwege und die Erkenntnis, wenn uns jetzt einer entgegen kommt, löst sich am besten ein Auto in Luft auf.

Oben angekommen, war das alles schnell vergessen. Die Villa Erica ist ein wunderschöner Ort.

Ein riesiger Garten, ein idyllisches Häuschen, ein fantastischer Blick auf den See und ein super Pool …

Ferienhaus in Colico isola di EricaEin riesiger Garten, ein idyllisches Häuschen, ein fantastischer Blick auf den See und ein super Pool … Pool, ach ja, da war doch was. Luca war es ein wenig unangenehm uns erklären zu müssen, dass der Pool im Moment kaputt sei, ein Loch. Er das aber gleich am nächsten Tag in Ordnung bringen würde. OK, für meinen ersten Poolbesuch in diesem Urlaub brauchte ich mich also nicht mal ausziehen. … das ist positives Denken.

So weit, so gut. Jetzt die Frage, wie soll unser Auto hier rauf?

Luca und ich waren uns einig, das ist unmöglich. Jochen wollte das noch nicht richtig wahr haben, hat sich dann aber auch damit abgefunden, dass das Auto unten bleiben muss.

Ja, aber das Auto braucht Strom! Luca fuhr mit uns zu Freunden, die direkt am Strand in Piona wohnen. Hier saßen wir nun auf einer Terrasse, bei Leuten die wir nicht kannten, die uns nicht kannten, tranken Kaffee, aßen Kekse mit selbst gemachtem Marmeladendip und verstanden kein Wort von dem italienischen Geplapper um uns herum. Wir fühlten uns aber keinesfalls unwohl, ganz im Gegenteil, wir genossen die italienische Gastfreundschaft.

Unser Auto blieb dann also bei diesen netten Leuten, wir bekamen einen Schlüssel für das Hoftor und Luca brachte uns wieder zu unserem Feriendomizil.

Luca war dann so freundlich, uns für unseren Aufenthalt seinen Fiat anzubieten, um von der Villa Erica zu unserem Auto und wieder zurück zu kommen. In einem kurzen unbedachten Moment eines Anfluges von Sportsgeist, habe ICH dieses Angebot abgelehnt. Wir können doch auch gut die beiden Fahrräder nutzen, die an der Villa Erica zur Verfügung standen.

Ich hatte das wohl so überzeugt und bestimmt gesagt, dass Jochen mit einem sehr, sehr skeptischen Gesichtsausdruck, dem nichts entgegenbrachte. Luca verabschiedete sich …

Wir packten dann erst mal unser Gepäck (welches Dank unseres kleinen Kofferraumes sehr überschaubar war) aus, richteten uns ein und erkundeten das Ferienhaus und den riesigen Garten.

Villa Erica Comer See Bucht PionaEs war alles sehr sauber, ordentlich und gepflegt. Der Blick auf den See war super. Na ja, das mit dem Pool hatte nicht so gut geklappt, aber wir haben dann den urigen Weg durch den Wald zum Strand gewagt. So 7-8 Minuten geht man schon, aber dann steht man an einer kleinen privaten Badebucht, mit zum Teil großen Felsen, ideal zum sonnen und einem flach abfallendem Kiesstrand. Sehr schön …

Von der Fahrt hatten wir noch zwei Flaschen Wasser und ein paar Süßigkeiten übrig und unser Vermieter hatte uns eine Flasche geschenkt. Für einen gemütlichen Abend auf der Terrasse ausreichend, aber es war erst Nachmittag und irgend wann würde uns ein Hungergefühl überkommen. Es war ein Sonntag, also einkaufen sehr eingeschränkt möglich. Wir setzten uns auf unsere Fahrräder mit dem Ziel eine Pizzeria in Colico.

Ich kann heute gar nicht mehr sagen, welches die größere Herausforderung war, der Weg mit dem Fahrrad bergab oder wieder bergauf …

Von der Bucht Piona nach Colico kann man sehr gut Fahrrad fahren. Ein Weg fernab der Straße führt durch Wiesen und Felder.

Am nächsten Morgen, Luca war schon da, den Pool zu reparieren, machten wir uns wieder mit den Fahrrädern auf den Weg. Diesmal bis zu unserem Auto, wo wir feststellen mussten, dass das Laden über Nacht leider nicht funktioniert hatte. In Italien ist das Stromnetz nicht so stabil, was heißt, wenn in den Mittags- und Abendstunden viel gekocht wird, also viel Strom verbraucht wird, kommt es zu starken Spannungsschwankungen. Bei diesen Schwankungen bricht das Auto den Ladevorgang ab und genau das war passiert.

Bis zum Supermarkt hin und wieder zurück würde der Strom aber noch reichen.
Wir kauften dann ein, was man eben so einkauft, Mineralwasser, Kaffee, Brot …

Das wir diesen ganzen Kram dann letzt endlich mit dem Fahrrad den Berg rauf transportieren mussten, ohne Rucksack oder Fahrradtaschen, hatten wir im Laden noch ausgeblendet …

Jochen entschied dann am dritten Tag unseres Urlaubs, den „Aufstieg“ mit dem Auto zu wagen.

Ich wollte damit nichts zu tun haben, ich wollte nicht Schuld sein, wenn das Auto entweder im Comer See landet oder an irgendeiner Böschung hängt. Jochen hat es also alleine gewagt.

Und hier passt die Weisheit “ Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“.

Er ist oben angekommen. Nach zwei drei mal rauf und wieder runter war es dann auch gar nicht mehr so schlimm.

Das Aufladen hat an der Ferienvilla problemlos funktioniert.

Luca, der den Pool, trotz Riesenriss, tatsächlich repariert bekommen hat, hat seinen Augen nicht getraut, als er unser Auto in seinem Garten hat stehen sehen. Er hat sich sehr gefreut und erst mal ein Foto vom ersten Elektroauto in seinem Garten gemacht …

Unser Aufenthalt in der Villa Erica liegt mittlerweile schon drei Monate zurück. Im Moment genießen wir den Spätsommer hier am Comer See und wir sind auch wieder elektrisch unterwegs.

Auch dieses mal haben wir viel erlebt und sehr viele nette hilfsbereite Menschen kennengelernt.

Wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Jahr, auch dann wird man uns hier wieder mit unserem kleinen weißen Sportflitzer rumdüsen sehen …

Reisebericht Author

Gast: Katja & Jochen S.
Urlaubsort: Comer See / Colico Bucht Piona
Ferienhaus: L‘ Isola Di Erica – Ferienhaus mit Pool
Reisezeit: 21.06.2015

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